Dienstag, 8. Oktober 2013

03.10. - 08.10.2013 Letzte Meldung USA

03.10.2013
Bereits am frühen Mittag erreichen wir die Pazifikküste nördlich von San Francisco. Ab jetzt geht es bis Vancouver nur noch Richtung Norden am Meer entlang. Besonders der erste Abschnitt ist landschaftlich sehr schön und beeindruckt mit seiner Steilküste. Bekannt ist hier das kleine Örtchen Bodega Bay in dem Alfred Hitchcock seinen Thriller „Die Vögel“ drehte. Da wir in den letzten Wochen fast nur noch gezeltet haben und daher auch ein wenig geschlaucht sind vom ewigen Leben an der frischen Luft, haben wir beschlossen, in den letzten Tagen in den USA feste Dächer über dem Kopf zu bevorzugen. Außerdem wird es mittlerweile schon vor 19 Uhr dunkel und kalt, so dass man sich schon sehr früh in sein Zelt verkriechen müsste. Und unseres ist definitiv zu klein, um sich dort wirklich viel länger als zum Schlafen aufzuhalten. Heute finden wir eine wirklich tolle Cabin in Fort Ross mit Pazifikblick und offener Feuerstelle mitten im Raum. So kann man leben! J
04.10.2013
Weiter geht es auf dem Highway No. 1: Zunächst passieren wir Mendocino und erreichen schon bald den Eel-River. Entlang dieses Flusses windet sich die Straße über unzählige Kurven durch einen dichten Wald ehe sie nach rund 20 Meilen in den Highway 101 übergeht. Wir passieren im weiteren Verlauf viele schöne Wälder mit Küstenmammutbäumen. Außerdem „treffen“ wir einen netten Polizisten, der uns ausnahmsweise keinen Strafzettel schreibt, obwohl wir rund 15 Meilen zu schnell unterwegs waren. Offenbar ist er der Meinung, dass Touristen durch den „shutdown“ der Regierung und die Schließung aller Parks in den USA im Moment schon genug gebeutelt sind. Schwein gehabt! Bei Eureka erreichen wir wieder das Meer und fahren noch ein kleines Stückchen weiter, da dieser Ort einfach nur groß und hässlich ist. In Trinidad (Tobago haben wir aber nicht entdeckt!) gehen wir am Abend lecker Fisch essen und danach noch etwas am Strand spazieren. Unsere Bleibe für diese Nacht finden wir in einer preiswerten kleinen Hütte des Rodeway Inn, direkt unter Mammutbäumen im Wald gelegen. @Renate: Happy Birthday!
05.10.2013
Insgesamt lassen wir es die letzten Tage in den USA etwas ruhiger angehen. Ein wenig Urlaub vom vielen Entdecken sozusagen! J Jedenfalls verlassen wir heute Vormittag Kalifornien und erreichen Oregon. In diesem Bundesstaat waren wir bislang ja auch noch nicht. Entlang der schönen Küste geht es immer weiter in Richtung Kanada. Es ergeben sich oft schöne Blicke auf den Pazifik; zum Glück ist die Straße aber sehr gut befahrbar und nicht mehr so gewunden, wie dies nördlich San Franciscos der Fall war. Am frühen Nachmittag suchen wir uns ein schönes Motel und lassen den Tag gemütlich ausklingen. Zu erwähnen ist noch, dass unsere Hauswirtin aus der Ukraine stammt und Fan der Klitschko-Brüder ist. Da Wladimir heute gegen Powetkin einen klaren Punktsieg landen konnte, war sie natürlich bester Laune.
06.10.2013
Und weiter geht es: Heute gibt es wieder besonders schöne Küstenabschnitte zu bestaunen. Insbesondere das Heceta Lighthouse mit den vielen Seelöwen bietet etwas für`s Auge, und die Straße verläuft teilweise direkt am Meer. In Depoe Bay legen wir eine kleine Mittagpause ein. Bekannt wurde dieser Fischerort durch den Film „Einer flog über`s Kuckucksnest“ mit Jack Nicolson in der Hauptrolle. Am Nachmittag erreichen wir das Cape Kiwanda und beschließen, hier die Nacht zu verbringen. Wir gehen noch ein wenig am Strand spazieren und erleben innerhalb kürzester Zeit, dass sich drei PKWs im tiefen Sand festfahren. Einer hat sich sogar ohne Allradantrieb in den tiefen Sand gewagt! Na ja, da werden Erinnerungen an Chile wach…da mussten wir uns auch einmal aus dem Sand ziehen lassen. J
07.10.2013
Über Nacht ist richtig useliges Herbstwetter über Oregon hereingebrochen. Wir machen trotzdem das Beste daraus und fahren weiter an der schönen Küste nach Norden. Am Cape Meares legen wir einen kurzen Stopp ein und genießen die Aussicht auf die fantastische Steilküste. Danach wartet ein spezielles Erlebnis auf uns: Da Kirsten sich wohl im Sturm am Grand Canyon eine hartnäckige Erkältung mit Ohrenschmerzen zugezogen hat, besuchen wir eine Walk-In-Clinic. Dies ist eine Arztpraxis, zu der jeder einfach in die Sprechstunde gehen kann. Normalerweise lassen sich die Leute hier einen Termin bei ihrem Familienarzt geben, nur Leute auf der Durchreise (J) oder ärmere Leute, zum Teil sogar ohne Krankenversicherung, besuchen eine solche Klinik. Laut deren ausgehangenem Leitbild, werden hier alle gleich behandelt, egal welche Hautfarbe, politische Gesinnung oder sexuelle Orientierung die Patienten haben. Eigentlich sollte das nach unserem Verständnis doch wohl selbstverständlich sein?!? Am Nachmittag verlassen wir Oregon und erreichen mit Washington unseren letzten Bundestaat der USA auf dieser Reise. Wir finden ein uriges altes Motel mit kleinen Hüttchen wie aus dem Freilichtmuseum…echt gemütlich!
08.10.2013
Zunächst führt uns unser Weg weiter an der Küste entlang. Allerdings verläuft die Straße nicht mehr direkt am Pazifik, sondern hinter einer großen Bucht entlang riesiger Salzmarschen. Ein Vogelparadies und im regnerischen Wetter eine schaurige Landschaft. Bei Olympia, der Hauptstadt Washingtons (nicht wahr, Thomas?), erwischt uns ein ziemliches Unwetter und wir sind froh, als die Sonne wieder herauskommt. Am Nachmittag erreichen wir mit Seattle die größte Stadt des amerikanischen Nordwestens. Wir suchen uns ein Motel und verbringen einen ruhigen Abend. Morgen werden wir also die USA verlassen und uns zurück an unseren Ausgangspunkt Vancouver begeben. Wir sollten gegen Mittag dort ankommen, da es nur noch rund 250 Kilometer zu fahren sind. Damit werden wir unsere Rundfahrt durch Kanada und die USA beenden und sind dann ca. 27.000 km in 4 Monaten gefahren.

03.10.2013 Fort Ross - unsere Cabin

04.10.2013 Oregon-Küste

Trinidad

jede Menge Muscheln


05.10.2013 Arch-Rock


06.10.2013 Heceta-Lighthouse


07.10.2013 Cape Meares

Home Sweet Home...

...die Wachkatze

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