Mittwoch, 15. Mai 2013

10.05. - 15.05.2013 Rio Bec - Ruinen abseits der Touristenströme


10.05.2013
Nach erlebnisreichen und schönen Tagen verlassen wir heute Chiapas und kehren in den Süden der Yucatanhalbinsel zurück. Ziel ist der kleine Ort Xpujil. Von dort wollen wir in den nächsten zwei Tagen die Ruinen der Rio Bec-Region erkunden. Auf dem Weg heute besuchen wir schon mal die kleine Stätte Chicanna. Hauptattraktion ist dort die Monstermasken-Fassade aus der Zeit um 750 n. Chr. Wir sind mal wieder alleine unterwegs und genießen die Atmosphäre im Dschungel. Um meine holde Gattin nicht mit jeder noch so kleinen Ruine zu nerven, fahre ich an der Stätte Balamku achtlos vorbei. Im Hotel stellt sich dann `raus, dass Kirsten diese auch gerne gesehen hätte. Was habe ich eigentlich für ein Glück! J Wir beschließen daher - da wir morgen auf dem Weg nach Calakmul dort nochmals vorbei kommen werden - diese Anlage morgen Nachmittag zu besuchen. Ich glaube, wir bekommen noch die goldene Anstecknadel für die meisten besuchten Ruinenstätten in Mexiko.

11.05.2013
Auf geht es zur nächsten Welterbestätte: Calakmul. Auf dem Weg dorthin durchquert man ein riesiges Naturschutzgebiet und mit ein wenig Glück sieht man auch einige Tiere. Wir haben heute Marder, Eichhörnchen, Rehwild, Fasane, Affen und sogar einen Tukan gesehen. Die Ruinenanlage selbst ist sehr weitläufig und erst zu einem kleinen Teil ausgegraben. Insgesamt soll es ca. 6.000 Bauwerke geben. Die Hauptsehenswürdigkeit ist die Gran Plaza mit zwei riesigen Pyramiden. Die größere der beiden ist 53 m hoch und damit nach Tikal die zweithöchste Mayapyramide überhaupt. Wir benötigen fast drei Stunden für den Rundgang und die Besteigung der zwei Pyramiden. Bei gut 40 Grad Hitze kein einfaches Vergnügen. Aufgrund der zwei Pyramiden und der Aussicht auf den dichten Dschungel ist die Anlage unserer Meinung nach schon sehenswert. Von den Bauten und der künstlerischen Ausgestaltung gibt es aber sicherlich lohnendere Anlagen. Wir sind jedenfalls völlig fertig und froh im Auto erst mal eine Stunde klimatisiert durch den Wald zurückfahren zu müssen. Aber da stand ja noch etwas offen: Balamku wurde erst 1990 entdeckt und ist eine sehr kleine Anlage. Dafür birgt sie aber einen wichtigen Kunstschatz: eine 16 m lange und 2 m hohe Stuckfassade. Da diese im Inneren einer Pyramide zu besichtigen ist, kommt der Hausmeister mit und schließt uns auf. @Peter: Du wärest stolz auf deinen Kollegen. Er hat tatsächlich die gesamte Anlage (im Wald!!!) von Blättern befreit und scheint sich auch um den Erhalt der Bauten zu kümmern. Jedenfalls zeigt er eine Menge Einsatz: Die zwei großen Plätze vor den Tempeln sowie alle Wege sind blitzblank gefegt, in vollem Einsatz imitiert er die Götterfiguren der Fassade und zeigt uns noch eine Horde Affen im Dschungel. Die kurze Stippvisite hierhin hat sich tatsächlich noch gelohnt. Gleich werden wir wieder supergünstig zu Abend essen gehen (7 - 8 € für uns beide mit Getränken) und dann wohl todmüde ins Bett fallen. Schließlich warten morgen die nächsten Ruinen…

12.05.2013
Unser morgendliches Fitnessprogramm startet mit der Pyramidenbesteigung in Becan. Die schön restaurierte Stätte ist im Rio-Bec-Stil gehalten…mit weiteren Details will ich euch hier aber nicht nerven. Danach besuchen wir noch die Ruinenanlage Xpuhil, deren Wahrzeichen drei steile Türme sind. Es ist mal wieder tropisch heiß und wir beenden schon am Mittag unser Tagesprogramm. An der Karibikküste beziehen wir in Chetumal unser Hotel für drei Nächte. Morgen werden wir nochmals zur Rio-Bec-Region zurückkehren und drei weitere archäologische Stätten besichtigen. Für heute lassen wir es daher gut sein und genießen einen faulen Nachmittag. @Tobias: Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag. @Gerda & Mechtilde: Alles Liebe zum Muttertag!!!

13.05.2013
Ein weiterer Tag „Extreme-Ruinen-Watching“ liegt hinter uns. Heute waren die Stätten Dzibanche, Kinichna und Kohunlich an der Reihe. Alle drei Anlagen sind toll im Busch gelegen und wirklich sehenswert. Da die meisten Touris aber nicht so viel Zeit haben, und die Anlagen doch recht abgelegen sind, waren wir hier fast ganz alleine…mit Ausnahme der „den Wald fegenden“ Hausmeister. Für uns ist es toll, jetzt auch wirklich die feinen Unterschiede zu erkennen. Man fühlt sich fast schon wie ein Archäologe. Leider wird es jetzt aber einige Zeit bis zur nächsten Ruinenbesichtigung dauern. … Aber es gibt ja noch etwas zu berichten: Dank des guten Internetempfangs hier in Mexiko haben wir den „Tatort“ der ARD für uns entdeckt. Zu Hause haben wir noch nie einen angesehen…hier freuen wir uns immer über den neuesten im Netz. Und ja, wir haben auch entdeckt, dass man itunes auch zum Filme gucken nutzen kann! Womit man sich hier alles beschäftigen kann! J

14.05.2013
Außer einer kleinen Stadtrundfahrt durch Chetumal haben wir heute nichts unternommen. Die Stadt ist jedoch kein für Touristen interessanter Ort. Vielmehr ist sie eine moderne aber ruhige und auch langweilige Stadt. 1955 wurde sie durch einen karibischen Wirbelsturm zerstört und danach wieder neu aufgebaut. Abends gehen wir dann bei einem Türken essen…eine echte Abwechslung zum mexikanischen Essen. Dieses ist nämlich längst nicht so abwechslungsreich wie man sich das vorstellt. Jedenfalls gibt es immer Tortillas und Bohnenmus, sogar schon zum Frühstück. Meist kann man dann zwischen Rindfleisch- und Hühnchengerichten wählen, Gemüse gibt es aber leider wenig.

15.05.2013
Ein letzter Tag auf Tour…dann wird erst einmal Urlaub am Karibikstrand gemacht. Wir verlassen Chetumal Richtung Norden und machen eine Frühstückspause am Cenote Azul. Dieser Cenote ist, anders als die bisher von uns besuchten ebenerdig und relativ groß. Damit sieht er eher wie ein normaler See aus, ähnlich unseren Eifelmaaren. Nur das Wasser schimmert unter Sonneneinstrahlung eben toll in blauer Farbe. Nach dem Frühstück geht es weiter nach Mahahual an der Karibikküste. Dieser ehemalige Fischerort soll zukünftig zu einem Urlaubsparadies ausgebaut werden, ist momentan aber noch relativ ruhig und beschaulich. 2007 zerstörte Hurrikan „Dean“ große Teile der touristischen Infrastruktur, der Wiederaufbau ist noch nicht überall abgeschlossen. Daher bekommt man aber relativ günstige und gute Unterkünfte, jedenfalls deutlich preiswerter als dies in Cancun der Fall ist. Der erste Eindruck vom Strand ist sehr positiv, aber über unseren Badeurlaub berichten wir beim nächsten Mal.

10.05.2013 Chicanna...

...Monstermaskenfassade

11.05.2013 Calakmul



...im Hintergrund Guatemala


12.05.2013 Eingang von "Becan"


Xpuhil


13.05.2013 auf besonderen Wunsch ;-)

Kinichna

Dzibanche

Kohunlich



... auch Ausgräber sind Spaßvögel ... man beachte den Baum!!!
Übrigens werden die Namen der Ruinenanlagen im nächsten Jahr abgefragt!!!

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